Mary (1930 Klassiker, ganzer Film deutsch)





Mary 
(1930 Klassiker, ganzer Film deutsch)

In der Schauspielertruppe eines Wandertheaters geschieht ein Mord. Mary Baring, eine junge und hübsche Schauspielerin, wacht eines Morgens neben einer Leiche in ihrem Bett auf und kann sich beim besten Willen nicht erinnern, was geschehen ist. Die Tote ist eine Kollegin von ihr und war mit ihr befreundet. Alle Umstände deuten auf Mary als Täterin hin. Es kommt zur Anklageerhebung und schließlich zum Prozess. Unter den Geschworenen ist auch Theaterproduzent Sir John Menier. Er hat als einziger Zweifel an Marys Schuld, beugt sich aber schließlich dem Druck der anderen Geschworenen und stimmt ebenfalls für "schuldig". Mary droht der Strang! Sir John bekommt Gewissensbisse wegen seiner Stimme für "schuldig" und beginnt auf eigene Faust, Ermittlungen in diesem Fall aufzunehmen. Mit Hilfe eines ihm bekannten Schauspielerehepaares aus Marys Truppe gelingt es ihm, nach und nach die wahren Umstände und Zusammenhänge des Mordfalles zu ergründen. Ein gewisser Handel Fane geräht immer mehr ins Zwielicht. Er ist Marys verlobter und ein entflohener Sträfling, was Mary jedoch nicht weiß. Sir John erfährt, dass die Ermordete davon wusste und ihre Freundin Mary über deren Verlobten ins Bild setzen wollte. Aus diesem Grunde brachte Fane sie um. Leider kann Sir John seine Thesen nicht beweisen ... 

Hitchcock drehte "Mary" als deutsche Sprachversion parallel zu "Mord - Sir John greift ein!", welcher in England unter dem Namen "Murder!" erschienen ist. Dabei wurde jeweils Szene für Szene am selben Set mit demselben Stab und Team gedreht, jedoch (bis auf zwei Nebenrollen) mit deutschen Schauspielern besetzt. "Mary" ist jedoch fast eine halbe Stunde kürzer als das Original, obwohl alle Handlungsstränge übernommen wurden und keine Szene entfiel. Es wurden lediglich Dialoge gestrafft und viele kleine Details entfernt, insbesondere solche, die dem Original eine leicht komische Note verleihen. In der englischen Fassung ist zudem der Mörder ein „Mischling", in der deutschen Fassung ein "entlaufener Sträfling". Rückblickend auf die damaligen Verhältnisse in Deutschland ist das heute sicher bemerkenswert. Fasst man "Murder!" und "Mary" als einen Themenkomplex zusammen, waren diese nach "Blackmail" das zweite klassische Kriminalfilmthema Alfred Hitchcocks.